Wie baue ich Cannabis an?

Vorbereitung

Auswahl der Samen

Der erste Schritt zum erfolgreichen Anbau von Cannabis ist die Auswahl der richtigen Samen. Es gibt zahlreiche Sorten, die sich in ihren Wachstumsanforderungen, ihrem Ertrag und ihren THC/CBD-Gehalten unterscheiden. Achte darauf, Samen von renommierten Anbietern zu beziehen, um die bestmögliche Qualität zu gewährleisten.

Indica vs. Sativa: Indica-Sorten neigen dazu, kürzer und buschiger zu wachsen, während Sativa-Sorten höher und dünner werden. Indicas haben oft einen höheren Ertrag und sind für den Indoor-Anbau besser geeignet, während Sativas mehr Platz benötigen und gut im Freien gedeihen. Hybride kombinieren Eigenschaften beider Typen und bieten eine Vielzahl von Wachstums- und Wirkungsmustern.

Feminisierte Samen: Diese Samen garantieren, dass fast alle Pflanzen weiblich sind, was wichtig ist, da nur weibliche Pflanzen die gewünschten Blüten produzieren. Männliche Pflanzen müssen frühzeitig entfernt werden, um eine Bestäubung zu verhindern, die die Qualität und Menge der Blüten erheblich beeinträchtigen würde.

Autoflowering Samen: Diese Samen beginnen automatisch zu blühen, unabhängig von der Lichtmenge. Sie sind besonders für Anfänger geeignet, da sie weniger Pflege benötigen und schneller reifen.

 

 

 

Anbauumgebung

Egal, ob du drinnen oder draußen anbaust, die Wahl der richtigen Anbauumgebung ist entscheidend.

Indoor-Anbau: Für den Indoor-Anbau benötigst du:

  • Growbox oder abgetrennter Bereich: Ein kontrollierter Raum, der Licht und Klima regelt.
  • Beleuchtung: LED-Lampen sind energieeffizient und bieten das nötige Lichtspektrum. HPS (Hochdruck-Natriumdampf) Lampen sind ebenfalls beliebt, da sie ein starkes Licht abgeben.
  • Belüftung: Ventilatoren zur Luftzirkulation und ein Abzugsventilator zur Wärmeabfuhr und Frischluftzufuhr sind unerlässlich.
  • Hygrometer und Thermometer: Diese Geräte helfen dir, die Luftfeuchtigkeit und Temperatur genau zu überwachen.

Outdoor-Anbau: Hier sind Standortwahl und Klima entscheidend. Der Standort sollte gut belüftet, sonnig und sicher vor neugierigen Blicken sein. Outdoor-Pflanzen profitieren von natürlichen Lichtzyklen, was weniger künstliche Eingriffe erfordert.

Boden und Nährstoffe: Ob drinnen oder draußen, der Boden muss nährstoffreich und gut durchlässig sein. Spezielle Cannabis-Erden enthalten die richtige Mischung aus Nährstoffen, die die Pflanzen während ihrer verschiedenen Wachstumsphasen benötigen. Alternativ kannst du Kokossubstrat verwenden, das gut belüftet ist und die Wurzeln nicht staut.

pH-Wert: Der pH-Wert des Bodens sollte zwischen 6,0 und 7,0 liegen. Ein pH-Messgerät hilft, diesen Wert zu überwachen und anzupassen, um Nährstoffmangel oder -überschuss zu vermeiden.

 

 

 

Keimung

Schritt 1: Keimung der Samen

Die Keimung ist der erste und wichtigste Schritt, um Cannabis erfolgreich anzubauen.

  1. Einweichen der Samen: Lege die Samen für 24-48 Stunden in ein Glas mit Wasser. Du wirst bemerken, wie kleine Wurzeln erscheinen. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die Samen zum Einpflanzen bereit sind.
  2. Einpflanzen: Sobald die Wurzeln sichtbar sind, pflanze die Samen in kleine Töpfe mit Erde oder Kokossubstrat. Ein hilfreicher Tipp ist die Verwendung von Startrex, um das Substrat mit nützlichen Bakterien und Pilzen anzureichern, die das Wurzelwachstum fördern und die Nährstoffaufnahme verbessern.
  3. Einhaltung der richtigen Bedingungen: Die Keimlinge benötigen eine hohe Luftfeuchtigkeit (70-90%) und eine Temperatur zwischen 23-25 Grad Celsius. Verwende eine transparente Abdeckung oder ein Mini-Gewächshaus, um die Feuchtigkeit zu halten.

Schritt 2: Pflege der Keimlinge

  1. Feuchtigkeit und Temperatur: Halte die Luftfeuchtigkeit bei 70-90% und die Temperatur zwischen 23-25 Grad Celsius. Dies fördert das schnelle und gesunde Wachstum der Keimlinge.
  2. Gießen: Halte die Erde feucht, aber nicht nass. Ein wenig Flüssigdünger kann hinzugefügt werden, um die Gesundheit des Bodens zu fördern. Achte darauf, dass das Wasser pH-neutral ist, um die Aufnahme von Nährstoffen nicht zu beeinträchtigen.

Keimlingsphase

Erste Wochen

Nach der Keimung beginnen die Pflanzen zu wachsen. In dieser Phase sind sie noch sehr empfindlich und benötigen besondere Pflege.

  1. Luftfeuchtigkeit und Temperatur: Reduziere die Luftfeuchtigkeit leicht auf 60-70% und halte die Temperatur bei 21-23 Grad Celsius. Dies hilft, das Risiko von Schimmelbildung zu verringern und fördert ein kräftiges Wachstum.
  2. Licht: Die Keimlinge benötigen viel Licht, mindestens 18 Stunden pro Tag. Verwende LED-Lampen, die eine gleichmäßige Lichtverteilung gewährleisten und die Temperatur im Anbauraum nicht zu stark erhöhen. Stelle sicher, dass die Lichtquelle nicht zu nah an den Pflanzen ist, um Verbrennungen zu vermeiden.

Umtopfen

Sobald die Pflanzen kräftiger werden und ihre Wurzeln den Topf füllen, ist es Zeit, sie umzutopfen:

  1. Neuer Topf: Wähle einen größeren Topf und fülle ihn mit nährstoffreicher Erde. Größere Töpfe bieten mehr Platz für das Wurzelwachstum, was zu stärkeren und gesünderen Pflanzen führt.
  2. Flüssigdünger: Füge beim Umtopfen etwas Flüssigdünger hinzu, um das Wachstum zu fördern. Dies gibt den Pflanzen einen Nährstoffschub, der ihnen hilft, sich schneller zu etablieren.

Wachstumsphase

Pflege und Training

Während der Wachstumsphase nehmen die Pflanzen erheblich an Größe zu. In dieser Phase ist es wichtig, einige Techniken anzuwenden, um den Ertrag zu maximieren und die Qualität der Blüten zu verbessern.

  1. Gießen und Düngen: Wechsle zu einem organischen Dünger wie Orgatrex. Dies hilft, die Pflanzen auf die Blüte vorzubereiten und sorgt für ein gesundes Wachstum. Achte darauf, dass die Pflanzen nicht übergossen werden, da dies zu Wurzelfäule führen kann.
  2. Low Stress Training (LST): Biege die Zweige vorsichtig, um das Licht gleichmäßig zu verteilen und das Wachstum der Seitentriebe zu fördern. Diese Methode verbessert die Lichtverteilung und kann den Ertrag erheblich steigern.
  3. Topping: Schneide die Spitze der Pflanze ab, um das Wachstum von zwei neuen Haupttrieben zu fördern. Diese Technik hilft, buschigere Pflanzen mit mehr Blütenstellen zu erzeugen.

Überwachung

  1. Schädlingskontrolle: Halte Ausschau nach Schädlingen wie Blattläusen oder Spinnmilben. Kontrolliere regelmäßig die Blätter auf Anzeichen von Krankheiten oder Mangelerscheinungen. Es ist wichtig, Schädlinge frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen, um Schäden an deinen Pflanzen zu vermeiden.
  2. Licht und Belüftung: Stelle sicher, dass die Pflanzen ausreichend Licht bekommen und die Belüftung im Anbauraum optimal ist. Gute Luftzirkulation verhindert Schimmelbildung und fördert die Gesundheit der Pflanzen.

Besondere Maßnahmen

  1. CO2-Anreicherung: Erhöhte CO2-Werte können das Pflanzenwachstum beschleunigen. CO2-Tanks oder CO2-Generatoren können in Innenräumen verwendet werden, um die Wachstumsumgebung zu optimieren.
  2. SCROG (Screen of Green): Diese Methode verwendet ein Netz oder ein Gitter, um die Pflanzen zu trainieren und eine gleichmäßige Lichtverteilung zu gewährleisten. Dies kann den Ertrag erhöhen und die Qualität der Blüten verbessern.

Blütephase

Übergang zur Blüte

Nach etwa 4-8 Wochen nach der Keimung beginnen die Pflanzen, Blüten zu entwickeln. Der Übergang zur Blüte ist ein entscheidender Moment im Wachstumszyklus.

  1. Lichtzyklus: Ändere den Lichtzyklus auf 12 Stunden Licht und 12 Stunden Dunkelheit, um die Blüte einzuleiten. Diese Veränderung simuliert die natürlichen Herbstbedingungen und signalisiert den Pflanzen, dass es Zeit ist zu blühen.
  2. Düngen: Verwende einen speziellen Blütendünger wie Bio PK 5-8, um die Blütenproduktion zu unterstützen. Dieser Dünger enthält die nötigen Nährstoffe, um die Blütenentwicklung zu fördern und die Erträge zu maximieren.

Pflege während der Blüte

  1. Nährstoffe: Achte darauf, dass die Pflanzen weiterhin genügend Nährstoffe erhalten, um die Blütenbildung zu fördern. Überprüfe regelmäßig den pH-Wert des Bodens, um sicherzustellen, dass die Nährstoffe effizient aufgenommen werden.
  2. Überwachung: Kontrolliere regelmäßig auf Schädlinge und Krankheiten, die in dieser Phase vermehrt auftreten können. Es ist wichtig, mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben, um die Gesundheit der Pflanzen zu gewährleisten.

Blütenentwicklung

Während der Blütephase entwickeln sich die Blüten schnell. Die Pflanzen konzentrieren ihre Energie auf die Produktion von THC-reichen Blüten.

  1. Trichome: Überwache die Entwicklung der Trichome (Harzdrüsen). Die Farbe und Form der Trichome geben Aufschluss über die Reife der Blüten.
  2. Geruch: Die Pflanzen beginnen, ihren charakteristischen Duft zu entfalten. Stelle sicher, dass dein Anbauraum gut belüftet ist, um den Geruch zu kontrollieren.

Ernte

Erntevorbereitung

Die Vorbereitung auf die Ernte ist entscheidend, um die Qualität der Blüten zu maximieren.

  1. Spülen: Spüle die Pflanzen etwa eine Woche vor der Ernte mit klarem Wasser, um überschüssige Nährstoffe zu entfernen. Dies verbessert den Geschmack und das Aroma der Blüten, indem chemische Rückstände reduziert werden.
  2. Erntezeitpunkt: Überwache die Trichome mit einer Lupe. Die optimale Zeit zur Ernte ist, wenn die Trichome milchig weiß oder bernsteinfarben sind. Dieser Zustand zeigt an, dass die Blüten ihren höchsten THC-Gehalt erreicht haben.

Ernteprozess

  1. Schneiden: Schneide die Blüten vorsichtig von den Pflanzen ab. Verwende saubere, scharfe Scheren, um die Blüten nicht zu beschädigen.
  2. Trocknen: Hänge die Blüten kopfüber in einem dunklen, gut belüfteten Raum auf. Die ideale Trocknungszeit beträgt 7-14 Tage. Achte darauf, dass die Luftfeuchtigkeit während des Trocknens bei etwa 50% liegt, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Veredelung (Curing)

Trocknung

Nach der ersten Trocknungsphase müssen die Blüten weiterveredelt werden, um das Aroma und die Potenz zu maximieren.

  1. Gläser: Packe die getrockneten Blüten in luftdichte Gläser. Glasbehälter sind ideal, da sie eine gleichmäßige Luftzirkulation ermöglichen und das Risiko von Schimmelbildung minimieren.
  2. Reifung: Öffne die Gläser täglich für etwa 15 Minuten, um frische Luft hereinzulassen. Dieser Prozess sollte 1-2 Wochen dauern. Während dieser Zeit verbessern sich das Aroma und die Wirkung der Blüten erheblich.

 

Abschließende Lagerung

Nach der Reifungsphase sind die Blüten bereit für den Konsum. Lagere sie in einem kühlen, dunklen Ort, um die Qualität langfristig zu erhalten. Vakuumversiegelte Behälter oder spezielle Cannabis-Lagerbehälter können helfen, die Frische und Potenz der Blüten zu bewahren.

 

Abschiedsworte

Der Anbau von Cannabis erfordert Geduld, Sorgfalt und ein gewisses Maß an Wissen. Mit dieser Anleitung solltest du gut gerüstet sein, um erfolgreich deine eigenen Pflanzen zu ziehen und eine reiche Ernte zu erzielen.

Kontinuierliches Lernen: Die Welt des Cannabis-Anbaus entwickelt sich ständig weiter. Bleibe auf dem Laufenden über neue Techniken, Nährstoffe und Ausrüstung, um deinen Anbau zu optimieren. Foren, Bücher und Kurse können wertvolle Informationsquellen sein.

Netzwerken: Trete Online-Communities bei oder vernetze dich mit anderen Growern in deiner Region. Der Austausch von Erfahrungen und Tipps kann dir helfen, häufige Fehler zu vermeiden und deine Anbaumethoden zu verbessern.

Nachhaltigkeit: Achte darauf, nachhaltige Praktiken zu fördern. Dies umfasst den sparsamen Einsatz von Wasser, die Verwendung von organischen Düngemitteln und den Verzicht auf schädliche Pestizide. Nachhaltiger Anbau schont nicht nur die Umwelt, sondern kann auch die Qualität deiner Pflanzen verbessern.

Falls du dennoch Fragen hast, zögere nicht, uns auf Instagram zu kontaktieren – wir sind hier, um zu helfen!

Vielen Dank für deine Zeit und viel Spaß beim Growen!

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